Christian Konrads Portraits sowie seine Stillleben und architekturbezogenen Fotografien vermitteln immer den spezifischen Charakter der Ambitionen und gestalterischen Vorlieben einer vergangenen Zeit.  Alle Arbeiten scheinen dabei auf eine ganz besondere Weise Anekdoten zu erzählen, die häufig mit einem wohlwollenden Augenzwinkern ganz unmittelbar den Betrachter ansprechen und gefangen nehmen. Das Werk von Christian Konrad, der für und mit zwei der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler - Bernd Becher und Hans-Peter Feldmann - zusammengearbeitet hat, wird gleichzeitig von einer handwerklichen Präzision und narrativen Poesie bestimmt.

Im Rahmen des Projektes "Reproduktives Entwerfen" fand die Ausstellung "Minidomm" von Christian Konrad im Ausstellungsraum Haus1 statt und zeigte Fotografien von Christian Konrad und Stefan Schneider aus den frühen 90er Jahren:

﻿Wilhelm Dommels Miniaturstadt "Minidomm" am Breitscheider Kreuz zwischen Rheinland und Ruhrgebiet gelegen, sollte ab den 60er Jahren nicht nur zahlreiche Bauten der Vergangenheit zeigen, sondern auch einen Blick in die Stadt von morgen präsentieren. 
In einer eigentümlichen Parklandschaft mit gepflasterten Wegen wurden nach Auffassung und Auswahl von Dommel bedeutende Bauten im Maßstab 1:25 eingebettet. Die großartige Sammlung zahlreicher europäischer Bauten ergab eine ganz eigene Stadtlandschaft, die zahlreich besucht wurde und bis heute im kollektiven Gedächtnis einer ganzen Generation ihren festen Platz hat.
Die Ausstellung präsentierte eine umfangreiche Sammlung von Archivmaterialien und eigenen Fotografien dieser legendären, einzigartigen Miniaturstadt und zeichnete voller Sympathie nicht nur die Geschichte des Ortes nach, sondern vermittelt auch einen Eindruck seines unvergesslichen Charmes.


Die Ausstellung fand im Ausstellungsraum Haus1 im Rahmen des Projektes "Reproduktives Entwerfen" statt.
Seit Ende 2014 erscheint das Magazin "Reproduktives Entwerfen“, das sich mit unterschiedlichen Strategien der entwurflichen Praxis in Architektur, Design und Kunst beschäftigt.
"Reproduktives Entwerfen“ beteiligt sich an dem Diskurs über die Reproduktion von künstlerischen Vorbildern aller Art. Ausgehend von der These, dass keine künstlerische Äußerung ohne den Bezug zu etwas Vorhandenem möglich ist, widmet es sich allen Strategien, die sich bewusst und explizit auf Vorhandenes oder Gedachtes beziehen und dieses als wesentliche Inspirationsquelle nutzen.

www.reproduktivesentwerfen.de
www.haus1-berlin.de

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Reproduktives Entwerfen - Christian Konrad, Minidomm, 25.9.2015